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Ghana
11th May 2011
19.01.2009 – 14.02.2009
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Ghana – hier war Urlaub angesagt. Das hatten wir von vornherein so geplant. Ghana ist mit dem Senegal das einzige touristische “Strandland” in Westafrika, hier gibt es jede Menge Unterkünfte aller Kategorien und das Freizeitangebot ist groß. Wir sind aus Burkina Faso eingereist, was überhaupt kein Problem war, weder auf burkinischer, noch auf ghanaischer Seite. Die Grenze lief korrekt, entspannt und völlig ohne “Cadeaux”…
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Kaum hat man Ghana quasi “betreten”, wird Englisch gesprochen. Wirklich nur fünf Meter hinter der Grenze spricht kaum ein Mensch mehr Französisch. Und es gibt leider auch nur noch fluffy, white english toast… Vorbei die Baguette-Zeiten. Dafür wieder ans Meer. Das entschädigt nach drei Wochen Staub und Savanne, zweifellos eine schöne Gegend, aber eben sehr trocken. Und da wir dringend ans Wasser wollten und keine Lust mehr auf schlechte Staubpisten hatten, sind wir erstmal nur durch Ghana durch geheizt. In drei Tagen von Nord nach Süd. Auf dem Weg runter haben wir die erste Nacht mal wieder wild gecampt. Da wir ja in Burkina Faso eine “Aussenkochstelle” organisiert haben, haben wir diese nun im Busch quasi eingeweiht. Patrick hat gekocht und sich zum Gespött der afrikanischen Frauen gemacht, die wirklich stehen blieben, um ihn zu beobachten. Einen kochenden Mann haben die meisten Frauen hier noch nicht gesehen. Die Damen hatten jedenfalls ihren Spaß und haben sich echt gekugelt vor Lachen.
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Am nächsten Tag stand die Frage im Raum, zum Mole Nationalpark zu fahren, um uns Elefanten an Wasserlöchern anzusehen… Eigentlich ja immer gerne, aber mit der Aussicht auf einen Umweg von 200 km Piste und auf das Meer, das auf uns wartete, haben wir uns gedacht, dass die Tiere, die wir auf dem Weg nach unten (hoffentlich) noch zu sehen bekommen, reichen müssen. Also wieder weiter Richtung Süden, die Nacht allerdings nur auf einer Tankstelle verbracht. Die Vegetation runter wurde immer dichter und tropischer und es war so gut wie unmöglich, die Straße zu verlassen. Machte auch nichts, die Jungs an der Tankstelle waren nett, der Wachmann mit dem Gewehr hat nachts ein bisschen rumgeballert und wollte uns morgens Kinah abkaufen. Das ist uns jetzt schon öfter passiert, George will keiner haben, aber auf Kinah sind sie ganz scharf. Vermutlich, weil sie den Straßenkötern hier so ähnlich sieht, nur größer ist. Aber wieso nehmen sie dann nicht so eine arme Wurst von der Straße? Die wäre bestimmt dankbar.
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Unser primäres Ziel in Ghana war die “Green Turtle Lodge” (www.greenturtlelodge.com), von der wir viel Gutes gelesen und gehört haben. Und wir wurden nicht enttäuscht. Auch wenn der Weg dorthin im Grunde in einem Dorf 10 km vor der Lodge “endete” (es sah wirklich so aus), und dann nur noch über üble Piste weiterging und wir uns sicher waren, wir hätten uns verfahren haben wir es schließlich gefunden und es war wirklich super super schön. Die Lodge gehört einem englischen Pärchen, vielleicht in unserem Alter, die dort seit drei Jahren den Laden schmeißen. Sie haben eine kleine Tochter und jede Menge Leute, die aus der Umgebung kommen und dort arbeiten. Es gibt ein paar kleine Huts mit einer verschiedenen Anzahl an Betten und ein wirklich richtig gutes Restaurant. Das ist allerdings auch nötig, denn der nächste Ort ist eine gute halbe Stunde mit dem Auto entfernt. Handyempfang gab es nur an einer bestimmten Stelle und auch dort nur, wenn der Wind günstig stand.
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Nach einer kurzen Gewöhnungsphase klappt das Leben echt gut ohne Handy… 😉 Wir haben sehr prominent direkt am Strand gestanden, gemütlich, mit der Nase zum Meer, unter Palmen… Und da standen wir dann auch erst einmal ne Weile. Wir haben so gut wie jeden Tag in dem Restaurant gegessen, denn es war nicht nur echt gut, sondern auch noch wirklich günstig. Einkaufen, kochen und den Sprit, den man braucht, um zum Supermarkt zu kommen, waren es einfach nicht wert.
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Hier haben wir aber auch gelernt, was wahre Luftfeuchtigkeit bedeutet… Wenn es diesig ist, wir es nicht mehr wirklich kühler nachts und zu Hochzeiten hatten wir 96% Luftfeuchtigkeit. Mehr geht eigentlich kaum. Es ist nicht schlimm, aber doch etwas unangenehm, die Klamotten trocknen nicht mehr und 30 Grad fühlen sich viel viel heißer, das Atmen wird schwerer… Da wartet ja noch was auf uns auf dem Weg nach unten.
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Wir haben dort insgesamt dann gut zwei Wochen verbracht, gut die Hälfte mit David, der uns besuchen kam. Außerdem haben wir viele andere Oberländer getroffen, die auch entweder auf dem Weg nach unten oder nach oben waren. Dazu gehören auch Robert, Daniel, Sarah und Florian, zwei Bayern und zwei Schweizer.
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Wir haben wirklich viel Zeit miteinander verbracht, gekocht, getrunken, gequascht. Es war richtig gut. Robert und Daniel fahren nach Ghana noch durch Togo und Benin, aber dann zurück nach Bayern, während Sarah und Florian auf dem Weg nach Mosambik sind, wo Flos Vater lebt. Wir wären gern mit den beiden zusammen weiter gereist, aber da Flos Mutter die zwei besuchen kommt im Mai in Kamerun, haben wir nicht den selben Zeitplan. Im Mai wollen wir schon in Namibia oder Südafrika sein. Also haben wir uns nach einer Weile dann verabschiedet. Wirklich schade, Menschen, mit denen man sich so gut versteht, trifft man nicht so häufig, auch unterwegs nicht.
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Robert hatte übrigens dasselbe Auto wie wir. Er hat den alten Koffer draufgelassen, höher gebaut und von innen selbst ausgebaut. War sehr gemütlich und die Jungs, Spanier und Robert hatten natürlich jede Menge zu bequatschen. Für den Weg raus aus der Green Turtle Lodge wurden sogar mal die Autos getauscht.
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Und David hat hoffentlich selbst ein bisschen erzählt, es war jedenfalls schön, dass er da war. Er hat uns viele Dinge mitgebracht, Reiseführer, Salami, Autan, 12-Volt Mehrfachstecker… Danke dafür! Wir haben dann erstmal ein bisschen rumgegammelt alle Mann, am Strand, die Jungs haben Crossgolf gespielt und ich hab… naja, nicht viel gemacht….
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Wir haben außerdem in der Green Turtle Lodge ein englisches Pärchen getroffen, etwa in den fünfzigern, die ebenfalls auf dem Weg nach unten sind. Sie hatten überlegt, von Ghana nach Südafrika zu verschiffen, haben sich dann aber entschlossen, mit uns zusammen zu fahren, so dass wir die hard bits Nigeria und die Kongos quasi im Konvoi machen. Dem haben sich inzwischen noch zwei Holländer, Willem und Saskia angeschlossen, die mit einen Unimoc unterwegs sind.
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Nigel und Belinda, die zwei Engländer haben dann noch einen Engländer eingeladen in ihrem Landrover mitzufahren. Joe, den wir bereits in Nouakschott getroffen haben, war eigentlich mit einem Kumpel, John unterwegs, der sich aber kurzfristig entschlossen hat, dass er nicht weiter fahren möchte und von Ghana zurück nach England verschifft. Joe hat nun kein Auto mehr und so fährt er jetzt mit uns mit. Inzwischen ist er bei Spanier und mir in den Truck gestiegen während der Fahrt, wir haben einfach mehr Platz. Er ist ein netter Kerl, 21, und ein echter Brite.
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Nach ein paar Tagen haben wir, David, Spanier und ich uns ganz langsam auf den Weg nach Accra gemacht, von wo David wieder losflog. Wir haben uns mit dem restlichen Haufen dann in Aylos Bay am Akosombo Damm in Ghana wieder getroffen, etwa 100 km nördlich von Accra. Doch vorher waren wir noch zwei Tage in Elmina, wo die Jungs dann in den Kankum Nationalpark gegangen sind, um Canopy zu machen. Das sind Hängebrücken, die durch die Baumkronen des Regenwaldes führen, sicher ne super Aussicht, aber nichts für mich… 😉
Ich bin schön bei den Hunden geblieben und hab mir einen ganz entspannten Tag im Schatten gemacht.
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Danach sind wir dann mit David nach Aylos Bay aufgebrochen, nachdem wir uns in Accra noch das Togo-Visa besorgt und einen Ölwechsel haben machen lassen. Accra ist echt der pure Stress, riesig, wahnsinniger Verkehr und staubig, laut und dreckig. Spaß ist anders. Wir sind dann nach Aylos Bay gefahren, ein entspanntes kleines Hotel am Akosombo Damm (ein paar Kilometer davor), wo man im super sauberen Süßwasser schwimmen kann und direkt am Fluss steht. Auch hier war die Küche gut und mit David haben wir die letzten Tage hier verbracht. Dann ist er wieder Richtung Accra und wir mit den anderen Richtung Togo aufgebrochen.
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Wir waren lange in Ghana, und ja, man hätte sicher noch viel mehr aus dem Land herausholen können. Es war unser Urlaub, auf dem Weg nach unten, und insofern sind wir es ruhig angegangen. Aber Ghana war ein gutes Land, es war schön und entspannt und sicher eine Reise wert, auch wenn man nur zwei Wochen Urlaub hat. Hierhin komme ich im Zweifel noch mal zurück. Die Hunde haben es auch sehr genossen, mal für mehrere Tage an einem Ort, George perfektioniert das Surfen immer mehr, irgendwann säuft er noch ab, so übermütig springt er in die Wellen… nein, keine Sorge, wir passen auf. Am Fluss ist er vom Steg gesprungen und hat eigentlich auch den ganzen Tag im Wasser abgehangenen. Jetzt ist allerdings erstmal relativ viel fahren angesagt, wir werden uns bemühen, es für sie so angenehm wie möglich zu gestalten.
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Also, auf nach Togo, Benin und Nigeria. Es ist gut, dass es weiter geht, so toll die Entspannung war, so wichtig war es, wieder auf die Straße zu kommen. Schließlich haben wir noch einiges vor uns… 😉
So long, bis bald!
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