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Marokko
11th May 2011
Hallo aus Marokko!
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Nun sind wir seit dem 05.12.2008 in Marokko. Wir sind mit der Fähre von Algeciras nach Ceuta über gesetzt und haben dort noch einmal günstig getankt. Die Einreise nach Marokko war völlig unproblematisch und die Hunde haben uns bereits den ersten Grenzbeamten „vom Hals geschafft“… ;-). Der arme Marokkaner wollte eigentlich den Bus von innen inspizieren, ist aber vor Schreck, nachdem er Kinah hat bellen hören beinah rückwärts die Treppe runter geflogen und schrie dann nur noch von außen: „Rien à déclarer?“. Nein, tatsächlich hatten wir nichts zu verzollen und konnten binnen fünf Minuten weiter fahren.
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Es ist lustig, in Ceuta ist man noch in Spanien, es sieht aus wie in Spanien. Kaum hat man die Grenze überschritten ist man in Afrika. Marokko war insgesamt im Norden recht ländlich, viel Viehzucht und sehr grün. Wir sind über Tanger nach Rabat und Casablanca gefahren und dann oestlich abgebogen Richtung Marrakesch. Tatsächlich kann man inzwischen komplett Autobahn fahren (kostet sogar Maut) und so haben wir es in zwei Tagen geschafft von Algeciras bis Marrakesch zu kommen.
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Hier sind wir nun auf einem Campingplatz gelandet, den wir dank GPS und einer Karte ohne Probleme gefunden haben. Le Relais de Marrakech (http://www.lerelaisdemarrakech.com/) ist ein wirklich schöner Platz etwa 15 km vom Zentrum der Stadt entfernt. Die Umgebung ist ländlich und ruhig, der Platz ist sehr gepflegt mit allem Drum und Dran, die Leute, die ihn leiten sind sehr nett und hilfsbereit. Nur zu empfehlen, auch mit Hunden, die hier frei herum laufen dürfen und das sehr genießen.
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Wir haben uns zwei halbe Tage lang in aller Ruhe die Stadt angesehen und mir hat sie sehr gut gefallen. Es ist wie immer natürlich voller Touris (aber die sind wir ja auch…) und man bekommt ständig irgendwas angedreht, aber trotzdem wirken die Menschen freundlich und unaufdringlich. Die Stadt ist sehr lebendig und abends auf dem Hauptplatz des Zentrums tummeln sich die Künstler, Akrobaten, Geschichtenerzähler (hab ich mir zumindest sagen lassen, ich versteh kein Wort… ;-)) und die Fressbuden. Leckere Dinge gibt es zu essen, viel viel Fleisch, ganze Schafsköpfe, die allerdings so streng riechen, dass nicht mal Patrick sie bestellt hat… und er isst ja sonst wirklich alles. Aber auch die Vegetarier kommen auf ihren Geschmack mit Couscous und frittiertem Gemüse.
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Auch die „Neustadt“ haben wir besichtigt, wobei man sagen muss, dass hier ein marokkanisches Schlachtfest (wenn wir das richtig verstanden haben) statt gefunden hat und leider alle Läden zu hatten. Dafür hat man an allen Ecken der Stadt ganze Familien zusammen stehen sehen und konnte beobachten, wie sie ihre schätzungsweise von Hand geschlachteten Schafsköpfe gegrillt haben. Auch die Störche haben es sich im Süden zum Überwintern gemütlich gemacht, hier auf den Mauern des Königspalastes.
Nach vier Tagen Erholung haben wir uns dann auf den Weg Richtung Küste gemacht und haben in Agadir eingekauft. Der Weg dorthin war sehr schön, gebirgig und rau, aber eine beeindruckende Landschaft.
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Der Supermarkt war natürlich (bei all den Rentnern… ;-)) topp ausgerüstet und wir haben unsere Lebensmittel aufgefüllt. Da das doch ein bisschen gedauert hat, haben wir eine Nacht auf dem einzigen Campingplatz der Stadt verbracht und es bleibt mir ein Rätsel, warum so viele Menschen in Agadir überwintern. Es ist natürlich herrliches Wetter und der Strand ist enorm, aber der Platz war eine Katastrophe. Völlig überfüllt, die sanitären Anlagen zwar vorhanden aber offenbar seit Jahren nicht benutzt und insgesamt wirklich lieblos. Dennoch, viele haben einen künstlichen kleinen Weihnachtsbaum und Gartenzwerge sowie Lichterketten und Jingle Bells Musik am Start. Dann frohes Fest!
Am nächsten Morgen haben wir uns früh verdrückt und sind Richtung Süden aufgebrochen. Auch hier war der Weg schön, es wurde immer wärmer und die Landschaft noch rauer. Unwirtlich und extrem dünn besiedelt ist das Stück zwischen Agadir und Tantan. Langsam wird der Boden sandig, die ersten grossen Dünen waren schon zu sehen.
Morgen geht es weiter in Richtung Al Aaiun beziehungsweise Dhakla, in die Westsahara. Dieses Gebiet wird sehr wüstenartig und ist noch dünner besiedelt. Ursprünglich lebten hier Nomadenstämme, aber durch den Westsaharakonflikt und die Grenzziehungen konnte das Nomadenleben nicht mehr ausgiebig ausgelebt werden und verliert zunehmend an Bedeutung. Die Gegend ist ehemalige spanische Kolonie. In den 60er Jahren wurden Spanien von der UNO aufgefordert, das Gebiet zu entkolonialisieren. Das rief den marokkanischen König auf den Plan, der verhindern wollte, dass die Region eigenständig wird. Marokko verleibt sich die Westsahara seitdem mehr und mehr ein. Das ist nur eine sehr verkürzte Version der langen Geschichte.
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Marokko war insgesamt wirklich schön, landschaftlich und menschlich. Die Marokkaner waren hilfsbereit und freundlich und das, was wir an Städten gesehen haben immer sehr aufgeräumt. Es wird ständig und überall geblitzt was uns nicht stört, wir sind ja ohnehin nicht so flott. Aber es hilft, der Verkehr läuft sehr entspannt und ruhig. Strassenkontrollen sind relativ häufig, als Ausländer wird man allerdings so gut wie immer durchgewunken.
Viele Grüße und bis ganz bald!
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